Konzeption

Methodik

Elternarbeit

Förderung

Versorgung

Leistungsbereich

Die Kinderheimat ist eine vollstationäre, familienorientierte, heilpädagogische Jugendhilfeeinrichtung mit neun Plätzen, die zusätzlich einen traumapädagogischem Ansatz verfolgt. Bei Bedarf steht zudem ein Verselbständigungsbereich, bestehend aus einem Wohn- und einem Schlafraum sowie einer separaten Dusche mit WC, zur Verfügung.

Leitbild

Die heilpädagogische Einrichtung "Kinderheimat" sieht sich durch ihre besonders intensive familienorientierte Struktur als eine besondere Form der vollstationären Kinder- und Jugendhilfe. Durch diese Struktur mit einer Heim-Familie vor Ort erleben die Kinder und Jugendlichen ein Stück weit Heimat, die Sicherheit und Geborgenheit vermittelt. Basierend auf einem humanistischen und christlichen Menschenbild, versehen mit den Attributen Respekt und Nächstenliebe, möchten wir den Kindern und Jugendlichen, die durch ihre Lebensumstände in ihrer Entwicklung aufgehalten oder fehlgeleitet wurden, die Möglichkeit bieten, sich zu einer eigenständigen, verantwortungsbewussten, lebenszugewandten Persönlichkeit zu entwickeln.

Das Recht des jungen Menschen auf Gewährleistung seines leiblichen, geistigen und seelischen Wohls, sowie das Recht auf Sicherung seiner Erziehung und (Aus-)Bildung, ist unsere oberste Priorität.

Ziel unserer Einrichtung ist es, die uns anvertrauten jungen Menschen in ihrer Persönlichkeit anzunehmen und zu stabilisieren, um sie so in ihrer Entwicklung zu fördern. Hierzu stellt die .Kinderheimat" ein konstantes und stabiles Umfeld zur Verfügung, in dem die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen Beachtung finden und sie gewillt sind, im positiven Miteinander an ihren Stärken und Schwächen zu arbeiten.

Um den Anforderungen und Bedürfnissen der jungen Klienten gerecht werden zu können, arbeiten wir mit einem ganzheitlichen Ansatz und integrieren heil-, sozial-, trauma- und erlebnispädagogische Elemente in unseren Alltag.

Der familienorientierte Ansatz impliziert nach Möglichkeit auch das Einbeziehen der Herkunftsfamilie. Schließlich gilt es zu sondieren, ob und unter welchen Voraussetzungen eine Rückkehr in die Herkunftsfamilie möglich ist. Ansonsten gilt es, den jungen Menschen zu einer eigenverantwortlichen, stabilen Persönlichkeit heranreifen zu lassen.

So gilt es, in Zusammenarbeit mit allen beteiligten Personen und Institutionen, die Notwendigkeit der Unterbringung in der "Kinderheimat" regelmäßig zu überprüfen und ggfs. die Hilfe weiter fortzuschreiben.

Zielgruppe

Aufgenommen werden Kinder _beiderlei Geschlechts vom dritten bis zwölften Lebensjahr, bei denen milieubedingteEntwicklungs- bzw. Persönlichkeitsdefizite, traumaspezifische Verhaltensauffälligkeiten. vorliegen oder von seelischer Behinderung bedroht sind und deshalb nicht in ihrem bisherigen Lebensumfeld verbleiben können. Der Verbleib in der Einrichtung kann bis zum Erwachsenenalter und darüber hinaus (bis max. 21 Jahre) gewährleistet werden.

Ausschlusskriterien

Von der Aufnahme ausgeschlossen sind Kinder,

die einer multidisziplinären diagnostischen Abklärung oder lntensivtherapie bedürfen
die einer akuten medizinischen oder psychiatrischen Behandlung bedürfen
mit schweren psychogenen Störungen
die sucht- und drogenabhängig sind
mit massiv verfestigter Delinquenz

Ferner sind solche Kinder von der Aufnahme ausgeschlossen, bei denen eine fehlende Gruppenfähigkeit festgestellt wurde und diese daher durch übergriffiges Verhalten (gewalttätig, sexuell) gegenüber anderen Kindern sehr auffällig sind.

Aus fachlichen und räumlichen Gründen können Kinder nicht aufgenommen werden, die

an schweren psychischen Erkrankungen (Borderline, Psychosen, etc.) leiden,
geistig und/oder körperlich schwer behindert sind,
akut suizidgefährdet sind.

Ziele

Die grundlegende Zielsetzung für die pädagogische Arbeit der "Kinderheimat" orientiert sich an einem ganzheitlichen humanistischen Ansatz mit dem Anspruch, dass sich das Kind oder der Jugendliche zu einer emanzipierten, eigenverantwortlichen und sich selbst akzeptierenden Persönlichkeit entwickeln kann. Vorrangige Ziele ergeben sich daher aus der Identifikation mit dem Werte- und Normensystem der Gesellschaft.

Ziele bis zur Rückführung in die Herkunfsfamilie oder bis zur Verselbstständigung sind:

Die Erstellung eines Entwurfs zur positiven Lebensperspektive mit Nah- und Fernzielen.
Die Erschaffung eines gesunden Selbstwertgefühls zur Entwicklung einer stabilen, verantwortungsvollen und eigenständigen Persönlichkeit.
Die Akzeptanz des Jugendlichen von gesellschaftlichen Normen und Werten.
Das Erkennen und adäquates Befriedigen eigener Bedürfnisse.
Das Ermöglichen des regelmäßigen Besuchs auf einer den Fähigkeiten des Kind/Jugendlichen entsprechenden Schule.
Das Erreichen eines Gesundheitsbewusstseins.
Das Erreichen eines adäquaten Bildungsabschlusses im Hinblick einer möglichst freien Berufswahl.
Die Aufarbeitung traumatischer Erlebnisse aus der Vergangenheit.
Die Verhaltensmodifikation hinsichtlich eines sozial verträglichen Verhaltens.
Aufarbeitung der individuellen Problematik mit Erlernen und Einüben positiver Verhaltens- und Handlungsmuster.
Emanzipation von der familiären Situation bzw. Herkunftsmilieu.
Eine intensive Elternarbeit bei geplanter Rückführung in die Herkunftsfamilie.
Das Ermöglichen einer dem Alter entsprechenden Freizeitgestaltung zur Entwicklung eines adäquaten Freizeitverhaltens nach Neigungen, Interesse und Talent des Kindes/Jugendlichen.
Der verantwortungsvolle Umgang mit Geld zur Entwicklung eines ökonomischen Verständnisses.
Der respekt- und verantwortungsvolle Umgang mit der Natur.

Betriebserlaubnis

Erteilt gemäß § 45 des Sozialgesetzbuches (SGB), Achtes Buch (VIII), von der Regierung von Schwaben.

Tagessatz

Auf Anfrage / laut Vereinbarung mit der Entgeltkommission Südbayern

Team zur Betreuung und Förderung

In der Einrichtung sind heilpädagogische/sozialpädagogische Fachkräfte, unterstützt durch eine pädagogische Hilfskraft, tätig. Begleitend stehen ein Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut, eine Ergotherapeutin und ein Supervisor dem Hause zur Seite.